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18.11.2023 |
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Zum Jubiläum mal wieder richtig schmuddeliges Erftlaufwetter! |
Zugegeben: 50 ist schon eine stolze Zahl. Der 50. Geburtstag ist für die meisten Menschen ein einschneidendes Erlebnis, Ehepaare feiern aus gleichem Anlass ihre Goldhochzeit, aber nicht viele Laufveranstaltungen können auf so eine lange Tradition zurückblicken. Die DJK Novesia Neuss aber schon! Just jetzt, just am 18. November! Waren es in den Anfangsjahren überwiegend Kälte, Nässe, Regen, manchmal auch Schnee, die dem Lauf ihren Rahmen gaben, also so richtiges Schmuddelwetter, so gewannen in den letzten Jahren gewisse Verweichlichungstendenzen allmählich die Oberhand. Die Sonne verdrängte den Regen, angenehme Temperaturen herrschten oftmals, und Frieren nach dem Lauf beim Warten auf die Siegerehrung geriet ins Stadium einer nur noch schemenhaften Erinnerung. Nun aber, zum 50. Jubiläum hatten die Verantwortlichen um Cheforganisator Henri Käsbach Kontakte zum Wettergott geknüpft und ihn erfolgreich um mal wieder so richtig schmuddeliges Erftlaufwetter angebettelt: kalt, verregnet und mit matschiger Strecke im Wald. Gut, die jüngeren Läufer hatten nochmal eine Sonderbehandlung erhalten, denn bei den Kinderläufen blieb es erstmal trocken. Es scheint aber Probleme in der Vorab-Kommunikation dieses Umstands gegeben zu haben, denn von 13 vorgemeldeten Kindern der SG Neukirchen-Hülchrath nahmen am Ende tatsächlich 7 teil. An dieser Stelle sei den glorreichen Sieben ein großes Lob und ein herzlicher Glückwunsch für die erfolgreiche Teilnahme ausgesprochen. Am glorreichsten erwies sich die Teilnahme für Kira Buzoveria, die hier zurecht stolz ihre Urkunde für den 1. Platz in der W7 präsentiert im Lauf über 800 m in 3:40 min. Im selben Lauf erkämpften sich in der W6 Tilda Lüdtke Platz 15 in 4:44 min, und Hannah Fuchs Platz 17 in 4:56 min… …und labten sich nach der Anstrengung sichtlich entspannt am warmen Tee. Ein wenig mehr laufen mussten die weiteren jungen Läuferinnen der SG, nämlich einen ganzen Kilometer, in denen folgende Zeiten und Plätze erzielt wurden: W8 14. Zlata Iushchuk 5:28 min sowie in der W9 als 14. Mia Schmitz 5:04 min und in der M9 Simon Hermann auf einem ausgezeichneten Platz 5 nach 4:19 min. Ebenfalls über 1 km schrammte im Lauf der U14 Marie Kloep nur knapp an einem Treppchenplatz vorbei und wurde 4. nach 4:25 min. Die Novesia-Runde über 5 km bescherte unserem Verein dann gleich 2 Podestplätze. In dem stark besetzten Feld der weiblichen Hauptklasse konnte Mutter Ute Nellessen sich über Platz 3 für die frisch vermählte Tochter Meike Guo freuen, die mit 24:58 min nichts anbrennen ließ. Gemahl Yuhao sicherte das Feld in 29:49 min nach hinten ab. In der M70 erzielte der Verfasser dieser Zeilen Platz 1 nach 23:31 min. Ebenfalls erfolgreich beendete diesen Lauf ein – im Verhältnis zu dem erwähnten jungen Paar – durchaus schon älteres Ehepaar in Gestalt des ehemaligen Vereinsmitglieds und tatkräftigen Mitorganisators unserer beiden Laufveranstaltungen (Cross und Citylauf) Thorsten Malhofer (22:59 min) samt Gattin Anja (32:50 min). Ob diese beiden, um unter neuem Namen als frisch gebackenes junges Ehepaar zu firmieren, tatsächlich eine Namensänderung in Ma“h“lhofer haben vornehmen lassen, wie es die Ergebnisliste ausweist, oder ob es sich lediglich um einen Schreibfehler handelt, entzieht sich der Kenntnis des Chronisten. Im abschließenden Hauptlauf über 15 km vertrat als Einziger die Fahnen der SG Neukirchen-Hülchrath der auch als „Löwe von Monschau“ bekannte Andreas Nellesssen und ließ sich mit 1:21:09 h und Platz 11 noch gerade so in der ersten Hälfte der stark besetzten Altersklasse M60 nieder. Wäre unser Pressesprecher Willy Helfenstein an diesem traditionsgeschwängerten Samstag nicht fremdgegangen (er startete für die Stadt Neuss), dann wäre die SG Neukirchen-Hülchrath gleich doppelt so stark vertreten gewesen. Die geballten Anfeuerungsrufe aller Vereinsvertreter hätten ihn sicherlich auch die 5 Sekunden schneller dahin fliegen lassen, die ihm in der M65 den 2. Platz auf dem Podest beschert hätten. So durfte er für die Stadt Neuss immerhin auf den dritten Platz des Podestes steigen. Der DJK Novesia dürfen wir nicht nur für das erfolgreich absolvierte 50. Jubiläum danken, sondern auch für die 49 Anläufe zuvor. Unser eigenes Jubiläum steht dann im nächsten Jahr an, allerdings begnügen wir uns erstmal mit dem 30. Jubiläum, aber das ist ja auch schon was. Bernd |
12.11.2023 |
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Landunter beim Martinslauf in Sindorf |
Dank eines Gutschein für einen Freistart und der Aussicht auf einen Weckmann im Ziel entschloss ich mich kurzfristig beim Martinslauf in Kerpen-Sindorf teilzunehmen. Dier Lauf besteht aus einer gut 3,3 km langen flachen Rundstrecke durch den Ort mit vielen Kurven. Während des Lauf kann man sich entscheuten ob man die 3,3, 6,6 oder 10 km laufen will. Leider spielte der Wettergott nicht so ganz mit. War es am Start noch trocken, so setzte kurz danach immer stärker werdender Regen ein. Schnell verwandelten sich die Streckenpassagen in den Grünzügen zu einer matschigen Seenlandschaft. Spätestens in Runde zwei war man durch bis auf die Haut nass. Dann war es auch egal jede Pfütze mitzunehmen. Nach 48:17 min lief ich duch den stimmungsvoll beleuchteten Zielkanal und konnte miich über den 1. Platz in der M65 freuen. Schade war, dass sich bei dem Sauwetter der Platz hinter dem Ziel mit Bier- und Glühwein- und Würstchenstand schnell leerte. Auch ich war froh schnell trockene Sachen anzuziehen und ins trockene Auto zu flüchten. Willy Helfenstein |
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08.10.2023 |
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Alfred hat wieder zugeschlagen! |
Viele Male bereits hat Alfred Karstens am Sparkassenmarathon nicht nur teilgenommen, sondern stets auch Plätze und Medaillen eingeheimst, unter anderem 2013 und 2015 als 1. der M70. Heuer nun startete er bei der 48. Ausgabe des Sparkassenmarathons in der M80 und lief auch bei der Veranstaltung in Magdeburg einen souveränen Altersklassensieg heraus. Den ließ er sich auch nicht von seinem ärgsten Verfolger nehmen. Obwohl letzterer etliche Sekunden vor Alfred gestartet war, lief unser SG-Läufer dennoch nach 1:02:24 h als Erster ins Ziel. Netto nahm Alfred ihm sogar ganze 17 Sekunden ab! Damit setzte er sich im Feld der 4 Starter deutlich durch. Eine feine Leistung, zu der alle Laufkollegen der SG Neukirchen-Hülchrath ganz herzlich gratulieren! Wer von den geneigten Lesern nun eine Fake News argwöhnt, da doch der Marathonweltrekord immer noch über 2 Stunden liege, wenn auch nur knapp, dem sei ein entschiedenes „Schweig stille!“ entgegengeschleudert. Der Sparkassenmarathon führt zwar den „Marathon“ im Namen, trägt aber auch seit jeher einen 10 km-Lauf der heutigen und ehemaligen Sparkassen-Banker aus. Der Faktencheck in Form dieser Urkunde weist zweifelsfrei die grandiose Leistung unseres Laufseniors aus. Wie die Redaktion erfahren hat, brennt der frisch gekürte M80-Sieger schon darauf, seinen Titel nächstes Jahr in Hannover zu verteidigen. Zig gedrückte Daumen werden ihn sicher ins Ziel tragen. Bernd |
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01.09.2023 |
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Drittelmarathon Straberg |
Am 01.09.2023 fand in Straberg der Drittelmarathon mit neuer Streckenführung statt. Obwohl es bis 16:30 Uhr nicht danach aussah, dass die Läufer trocken an den Start gehen können, kam pünktlich zum Start der Bambiniläufe die Sonne hinter den Wolken hervor. Angemeldet hatten sich 6 Kinder und 2 erwachsene Läufer, leider mussten 2 wegen Krankheit absagen. Ersatz gab es dennoch mit Florian Kloep (U12). Start war diesmal nicht am Sportplatz, sondern an der Kirche mitten in Straberg. Für die jüngsten gab es einen 400m Rundkurs. Da hatte die SG keinen am Start. Der erste war Simon Hermann (U10) mit 800m in einer super Zeit von 3:06 Minuten. Danach kam der Start der U12 auch mit 800m. Bei diesem Lauf hat Florian Kloep das Feld nach dem Start angeführt und konnte diese Position bis ins Ziel halten mit einer tollen Zeit von 03:12 Minuten. Bei den Jugendläufen haben sich Marie Kloep (U14), Mika Lentz (U10) und Maxima Lentz (U16) lieber für die 5km entschieden. Daher konnten alle entspannt die Läufer anfeuern und sich für den bevorstehenden Lauf aufwärmen. Hier die Ergebnisse des 5km Lauf: Maxima Lentz - 2. Platz – 26:48 Minuten Marie Kloep – 1. Platz – 27:34 Minuten Mika Lentz – 2. Platz - 31:04 Minuten 10 Minuten nach dem Start der 5km sind die Läufer des Drittelmarathons gestartet. Mit dabei war Markus Lentz und Andreas Nellessen. Beide waren super unterwegs und haben tolle Platzierungen belegt. Markus Lentz (M55) 5. Platz – 1:25:55 Stunde Andreas Nellessen (M60) 1. Platz – 1:15:54 Stunde |
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13.08.2023 |
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Jubiläum beim Monschau Marathon |
Bei der 45. Auflage des Monschau Marathons am 13.08.2023 konnte ich ein Jubiläum begehen bzw. belaufen: Es war meine 20. Teilnahme an diesem schönen Landschaftslauf in der Eifel. Natürlich wollte ich gerne passend zu meinem Jubiläum einen 20. Platz belegen. Da der 20. Platz im Gesamteinlauf mit 03:23:49 unerreichbar für mich gewesen wäre, habe ich mich auf den 20. Platz in der Altersklasse M 60 konzentriert. Mit einer Zeit von 05:24:58 konnte ich dann tatsächlich den 20. Platz in meiner AK belegen. Mit diesem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Immerhin war ich ca. 2 Minuten schneller als im letzten Jahr und sogar mehr als 16 Minuten schneller als 2021, als der Lauf noch unter Coronabedingungen als ,,virtueller" Lauf auf der Originalstrecke stattfand. Ein Wettkampf unter realen Bedingungen mit Zuschauern an der Strecke macht natürlich viel mehr Spaß. Und wenn dann auch noch Frau, Tochter und (zukünftiger) Schwiegersohn an der Strecke stehen, dann vergehen 42,2 Kilometer fast wie im Flug. Als treues MoMa 10+ Mitglied freute ich mich nach dem Lauf, dass mein Jubiläum auch auf der Bühne entsprechend gewürdigt wurde. Andreas |
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02.07.2023 |
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Falscher Alarm! [Sommerlauf Köln-Porz 2023] |
Als ich die ersten Wettkämpfe lief, lief ich immer hinterher. Also nicht ganz hinten, aber für vordere Plätze reichte es nicht. Da waren immer etliche, die länger dabei waren, die besser trainiert waren und die eben schneller waren. Das erste Mal, dass ich meine Altersklasse gewinnen konnte, war in Gustorf. Den Lauf gibt's schon lange nicht mehr, aber damals veranstalteten die immer 2 Läufe im Jahr, und einmal waren die ganz Schnellen eben nicht vertreten, und so durfte ich aufs obere Treppchen. Da war ich aber mächtig stolz und fühlte mich als King. Das war in der AK M45, und zwar am 23. März 1996. Die Strecke führte durch den Bend und war unvermessene ca. 10,5 km lang. Damals, in den Anfangszeiten des WWW, wurden die Ergebnisse noch in der Zeitung veröffentlicht, das war natürlich auch nochmal ganz toll. Da wurde denn auch die Verhunzung des Namens durch Umwandlung des „u“ in ein „ü“ mit einem Lächeln quittiert. Zeitungsausschnitt vom 26.3.1996 Im selben Jahr kamen weitere vier AK-Siege hinzu, und dann häufte sich das. Es war aber immer spannend, denn die Konkurrenz war groß und stark. Je älter ich wurde, umso mehr nahmen die Treppchenplätze zu, bis die AK-Siege schließlich zum Normalfall wurden. Es wäre falsche Bescheidenheit, würde ich als eine der Ursachen nicht das läuferische Leistungsvermögen benennen, aber das ist es nicht allein. Ein wesentlicher Faktor ist natürlich auch das Ausdünnen der Konkurrenz, festgemacht an den 3 „L“: Einige laufen nicht mehr, einige leben nicht mehr und andere sind langsa“mer“. Ein wenig überrascht war ich daher, als ich nach dem Sommerlauf in Köln-Porz – die führen in jedem Jahr fünf Laufveranstaltungen auf immer gleicher Strecke durch – in der Ergebnisliste sah, dass ich diesmal 2. der Altersklasse geworden war. Die Zeit von 44:35 min über 10 km ist so schlecht nicht, aber der 1. der M70 war mit 42:35 min, also 2 Minuten Differenz, nochmal einen ganzen Tacken schneller unterwegs gewesen. Auf die Distanz umgerechnet ist das fast ein halber Kilometer! Das ist ordentlich und außerhalb meiner Reichweite. Auf dem Weg in die 2. Runde [Foto Detlev Ackermann] Na klar, auch wenn die Konkurrenz ausgedünnt ist, gibt es zwar nicht viele, aber doch einige wenige, die noch schneller unterwegs sind. Deren Namen kennt man in der Regel. Da war ich doch gespannt, etwas über meinen Bezwinger zu erfahren und googlete ein wenig. Das erste Rechercheergebnis war, dass es ihn gar nicht gab. Das heißt, es gab ihn schon, aber statt Johnz hieß er Jahnz. Jedenfalls stand das so auf der Webseite der LG Laacher See. Dort stand auch in einem Bericht, dass er schon vorher in Porz gelaufen war. Komisch, bisher war er mir gar nicht aufgefallen. Dann schaute ich in den Ergebnislisten der Porzer Läufe nach. Merkwürdig: da fanden sich Zeiten von 1:05 h oder 1:06 h, für 10 km wohlgemerkt! Das passte nicht zusammen. In dem älteren Vereinsbericht war mein M70-er mit einem jüngeren Läufer aus demselben Verein zu sehen. War der etwa heute auch wieder dabei gewesen? Tatsächlich! Die Zeit von 1:11 h war für so einen jungen sportlichen Kerl nun aber außergewöhnlich langsam. Und vorher? Nun, da war er immer knapp über 40 Minuten gelaufen. Als ich auf laufen-in-köln – der Herausgeber Detlev Ackermann macht bei jedem der Porzer Läufe ganz viele Bilder der Zieleinläufe – die Einlauffotos ansah, bestätigte sich mein Verdacht: die beiden Läufer hatten die Startnummern vertauscht, sicherlich unbeabsichtigt, und meldeten sich später auch beim Zeitnehmer, der anschließend die Korrektur vornahm. Es bleibt dabei: die Konkurrenz in der M70 ist ausgedünnt, aber es gibt sie selbstverständlich. Am Sonntag ist allerdings kein neuer ernsthafter Wettbewerber hinzugekommen. Im Ziel nach 44:35 min [Foto Detlev Ackermann] Bernd |
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16.06.2023 |
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Die Liga der geheimnisvollen Abräumer [Erftflitzer 2023] |
Es war wieder warm. Dennoch waren die ersten Läufe gut besetzt, und auch unsere jungen Läufer trotzten der Hitze auf dem Holzheimer Sportgelände. Im ersten Lauf über 400 m beendeten Kira Buzoveria, Hannah Fuchs und Tilda Lüdtke erfolgreich den Wettbewerb und auch Can Salgert und Ben Roesberg taten es ihnen über diese Distanz im anschließenden Lauf der Jungen gleich. Einige Meter mehr hatten dann die 8- und 9-Jährigen zu bewältigen, nämlich 1.000 m, aber Nele Heinz, Leandra Roesberg und im Jungenlauf Leo Strauß meisterten die Strecke mit Bravour. Die doppelte Strecke galt es im letzten Lauf für Kinder und Jugendliche zu absolvieren. Als erster Läufer der Lentz-Family war hier Mika erfolgreich im Einsatz, und es sprangen auch die ersten Podestplätze für die SG heraus. Marie Kloep lief bei der weiblichen Jugend U14 auf Platz 3 mit einer Zeit von 9:50 min, und Josefine Kramer konnte in der weiblichen U12 mit einer tollen Zeit von 9:28 min sogar Platz 2 erringen. Allen Nachwuchs-Athleten der SG hier nochmal ein Kompliment für starke Läufe bei heißen Temperaturen! Schließlich stand noch der 5,5 km-Lauf für die älteren Semester auf dem Programm. Vater Lentz konnte diesmal mit 30:55 min das familieninterne Duell für sich entscheiden. Tochter Maxima, mit 31:20 knapp dahinter, durfte sich dafür aber über Podestplatz 2 freuen. Das war’s dann auch schon mit den Vertretern aus Neukirchen-Hülchrath. War’s das wirklich? Ein Blick in die Ergebnisliste verrät, dass auffällig viele Vereinslose die AK-Spitzenplätze abgeräumt hatten, darunter Namen, die einem irgendwie bekannt vorkamen: ein gewisser Martin D. beispielsweise, ein Willy H. oder auch ein Bernd J. Merkwürdig, hatte man die nicht schon mal gehört? Nun, ein Eindringen in die Holzheimer Meldeabläufe offenbarte: genauso wie bei unserem Citylauf wollten auch die Holzheimer den Service der Nachmeldemöglichkeit bieten. Ob man nun die nachträgliche Dateneingabe abkürzen wollte, ob man mit dem erstmaligen Einsatz von Startnummern mit integriertem Chip ausgelastet war oder was auch immer ursächlich war: auf den Nachmeldezetteln fehlte das Feld für die Vereinsangabe. Also handelte es sich bei den vermeintlich vereinslosen Abräumern um die altbekannten Athleten der SG Neukirchen-Hülchrath, die somit zusätzlich zu den zwei 2. und einem 3. Platz auch noch 3 erste Plätze mit nach Hause nehmen durften, korrekt heißt es also: 1. M45 Martin Domgans, SG Neukirchen-Hülchrath, 27:47 min 1. M65 Willy Helfenstein, SG Neukirchen-Hülchrath, 27:57 min 1. M70 Bernd Juckel, SG Neukirchen-Hülchrath, 26:31 min Mit freundlicher Genehmigung unseres Sponsors Gernot Olschowsky, bunert Neuss, darf man sich hier nun noch über etliche Fotos von unseren Läufern im Einsatz freuen. Platz 2 im 2.000 m-Lauf Kurz nach dem Start sind noch alle 5 SG-Läufer beisammen, angeführt von Maxima. Der verfluchte Hügel: endlich oben! Wichtig bei der Hitze: genügend Flüssigkeit… …als Getränk …und als Kühlmittel …tröpfchenweise… Nun aber flott ins Ziel – nach dem Sturz! …gleich geschafft! Heute nochmal das Familienduell gewonnen! Erschöpfung!!! Doch schon ist alles wieder im Lot! Wer noch mehr sehen will, besucht die Facebook-Seite von Gernot und dort das Album zum 31. Erftflitzerlauf. Nach dem Lauf durften die Wettkämpfer sich schließlich noch über die verdienten Ehrungen freuen. Maxima Martin …und Willy. Da war eitel Sonnenschein angesagt… Bernd |
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11.06.2023 |
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Was ist besser als Training? Kein Training! [Rhein-Ruhr-HM 11.6.23] |
In Duisburg bin ich meinen 2. Marathon gelaufen. Das ist nun schon ewig lange her. Die Strecke und die Stimmung hatten mir damals gut gefallen, aber dennoch hat es nie zu einer Wiederholung gereicht. In diesem Jahr stand das 40. Jubiläum an, und ich wollte endlich einen 2. Lauf dort nachholen. Der Hamburg-Marathon Ende April war gut verlaufen, 7 Wochen würden dazwischen liegen, und ich gedachte, mit 3 Läufen über 32 km die Form für einen gemütlich gelaufenen Marathon zu konservieren. Indes, es kam anders. Die Vorbereitung auf unseren Citylauf nahm viel Zeit in Anspruch, ich unternahm 2 Kurztrips ins Ausland, und am Ende lösten sich die 3 längeren Läufe in Nichts auf. Das war keine gute Grundlage für 42,2 Kilometer. So ganz wollte ich die Chose aber nicht sausen lassen und entschloss mich kurzfristig für den ebenfalls angebotenen Halbmarathon. Dann pendelten sich die Vorhersagen bei 30° ein, und ich dachte mir: Ist auch besser so! 21 Kilometer bei sonniger und brütender Hitze sind herausfordernd genug, die doppelte Strecke jedoch maximal stressig. Als ich auf dem schattenlosen Parkplatz des Duisburger Stadions ausstieg, knallte die Hitze ordentlich rein, obwohl es just einmal 8:30 Uhr war. Sonnentage haben es so an sich, dass es zur Mittagszeit hin nicht gerade kühler wird, und als um 9:30 Uhr der Startschuss fiel, haderte ich mit mir, ob die Entscheidung mitzulaufen eine gute war. „Bloss nicht zu schnell angehen“, murmelte ich als Mantra vor mir her. Und dennoch: sobald die Laufstrecke voll von der Sonne beschienen wurde, wurde es schwitzig und mühsam. Sobald Häuser oder Bäume ein wenig Schatten darboten, bemühte ich mich, dort zu laufen. Leichte Gegenwinde, die an manchen Stellen aufkamen, nahm ich als Himmelsgeschenk wahr. Und dann gab es weitere Labsal: Der Veranstalter hatte einen Aufruf an die Anwohner an der Strecke gerichtet, sie möchten doch „ein Regenband der Unterstützung gegen die Hitzeschlacht“ errichten. Dem waren viele entlang der Strecke gefolgt. Gerade im mittleren Teil der Laufstrecke war das Pflaster genässt von der Berieselung mit einfachen Gartenschläuchen, Behelfsduschen und manchmal einfach auch nur Sprühflaschen. Ich brauchte nichts zum Trinken, aber ich nutzte jede dieser Gelegenheiten, um den Körper, vor allem aber den Kopf herunter zu kühlen. Das war wirklich eine richtig tolle Sache und ich war und bin allen, die da bereitwillig ihre Wasserrechnung nach oben geschraubt haben, äußerst dankbar. Ich glaube, das hat in der Tat diesen Wettkampf gerettet. Entgegen meiner Befürchtung vorher konnte ich auf diese Weise das Tempo bis zum Ende hin halten und auf den letzten 1, 2 km sogar noch eine Tempoverschärfung draufpacken, die zu einer Endzeit von 1:40:10 h führte. Als 126. von 1.176 Männern, mit über 20 Minuten Vorsprung auf den 2. der M70 und 5 ½ Minuten auf den 1. der M65 habe ich diesen Hitzelauf besser überstanden, als ich es mir nach der Ankunft am Morgen vorgestellt hatte. Jedoch: ich bin froh, dass ich die langen Trainingsläufe nicht gelaufen bin und in der Folge den Vollmarathon ausgelassen habe. Der Halbmarathon in der Hitze war hart, ich möchte mir nicht ausmalen, wie der ganze geworden wäre! Bernd |
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21.05.2023 |
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Warum ich Peter Maffey nicht ausstehen kann! |
„Über 7 Brücken musst du gehen“ Der hat gut reden: als Klampfenzupfer vielleicht, aber doch nicht als Läufer! Als Läufer gehst du nicht, da läufst du über die Brücken. Und zählen kann er auch nicht, denn zweimal zwei und das ganze zweimal ergibt acht! Woher ich das weiß? Na, ich bin doch über alle gelaufen! G-e-l-a-u-f-e-n, nicht gegangen! Am Tag vor Vatertag oder eigentlich ja Christi Himmelfahrt ging’s erst über die Deutzer Brücke und dann über die Hohenzollernbrücke. Bereits zum 20. Mal fand bei beginnender Dunkelheit der Kölner Nachtlauf statt, und ich war zum 11. Mal dabei. Wenn man den 10 km-Lauf im Visier hat, dann läuft man logischerweise die 5 km-Runde zweimal und damit schon mal über 4 Brücken. Der Aufstieg zur Deutzer Brücke ist noch relativ harmlos, zieht er sich doch sanft dahin. Der nächste Anstieg zur Hohenzollernbrücke dagegen hat es ordentlich in sich. Da muss man nämlich etliche Treppenstufen hoch. Treppe! Hochhüpfen! Wenn man oben angelangt ist, weiß man, was man getan hat! Das ist eigentlich nix für alte Männer! (Das Foto zeigt den flachen Beginn der Laufstrecke.) In der zweiten Runde – mit knapp 8 Kilometern in den Beinen – fällt das auch nicht leichter. Da keucht man auf der Brücke erstmal das Laktat aus der brennenden Muskulatur, bevor es zum späten Endspurt kommt. Da ich das ja aus den 10 vorhergehenden Teilnahmen kannte, hatte ich mir das Rennen ganz gut eingeteilt, konnte die 2. Runde um einige Sekunden schneller absolvieren und lief nach 44:04 Minuten netto durchs Ziel, als 70. von 656 Männern. Meine norddeutsche Herkunft gebietet mir Neutralität im Köln-Düsseldorfer Dauerzwist, und von daher widme ich einen Teil meiner Startgelder dem Düsseldorfer Pendant in Form des Düsseldorfer Brückenlaufs. Der feierte nach 3-jähriger Corona-Abstinenz heuer seine 28. Ausgabe, und dort startete ich am Sonntag, 21.5., bereits zum 16. Mal. Dass sich im komplizierten Verhältnis der rheinischen Großstädte Gegensätze auftun, ist nachvollziehbar, denn während Köln mit später Startzeit vorgelegt hatte, konterte die Landeshauptstadt mit Start um die Mittagszeit. Es ist ein alter Hut, dass ein Hundekuchen keinen Vierbeiner enthält. Ebenso wenig lassen ein Seniorenteller wie auch ein Kinderteller irgendwelche Rückschlüsse auf die Bestandteile der dargebotenen Speise zu. Diesem Gedankengang folgend, gibt es keine zwingende Notwendigkeit, dass ein Brückenlauf über Brücken verläuft. Indes, der Düsseldorfer selbigen Namens führt über solche, erneut sogar zweimal pro Runde. Hier hatte man am Sonntag dem ersten Anstieg über die Rheinkniebrücke sogar noch eine besondere Fiesität beigemengt. Während in den Vor-Corona-Jahren die Läufer sanft über den Straßenanstieg die höher gelegene Brücke erklommen hatten, war nun eine wesentlich steilere Passage über einen Wendelanstieg (der den Fußgängern einen kürzeren Zugang ermöglichen soll) zu bewältigen. Nicht genug damit: statt direkt über den Kaiser-Wilhelm-Ring führte die Strecke teils an den Rheinwiesen entlang zu einem erneut steilen und ekligen Anstieg, bevor es eher soft dem Ziel oder erstmal dem Beginn der 2. Runde entgegen ging. Ich war mit mir auch nicht recht im Klaren, ob die Meter mit ein wenig Rückenwind, dafür leicht schwül und stickig, oder eher die mit kühlendem Gegenwind die präferierte Wahl waren. Sei’s wie es sei: nach 2 Runden und 45:23 min war der Lauf beendet, erneut mit etwas schnellerer 2. Runde, diesmal als 78. von 480 männlichen Läufern. Das Fazit? In Düsseldorf gibt’s weniger, dafür schnellere Läufer. Und Peter Maffay? Hat seine „7 Brücken“ weder konstruiert noch gebaut noch selbst komponiert! Ne, hat er von der „DDR-Band“ Karat abgekupfert! Okay, gebaut habe ich auch keine Brücken , aber acht Mal überlaufen – bei teils ekligen Anstiegen. Bernd |
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07.05.2023 |
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Eine Charakterfrage [Schloß Dyck-Lauf] |
So manch ein Zeitgenosse (jaja, und auch die Zeitgenossin) ist dem Glauben verhaftet, Laufen sei lediglich eine eintönige und tumbe Art der Fortbewegung: Hirn auf Sparflamme, einen Fuß vor den anderen setzen und dumpf vor sich hin stampfen. Doch weit gefehlt! Nicht nur anregende Erlebnisse winken dem von Flugphase zu Flugphase dahin eilenden Wesen, nein, selbst der langjährige und erfahrene Läufer zeigt sich immer wieder überrascht, welch Füllhorn an philosophischen Erkenntnissen und Lebensweisheiten diese Sportart doch bietet. So offenbarte der heutige Wettkampf eine fürtreffliche Gelegenheit, charakterliche Eigenschaften zu studieren. Ganz konkret bot er eine trennscharfe Differenzierungsmöglichkeit zwischen Frohnatur und Nörgler. So, here we go: Die just empfangene Startnummer in der Hand stieß ich im Dycker Schlosspark auf Vater und Tochter Lentz, beide im 5 km-Lauf sich ausgetobt habend. Markus‘ Stimme zitterte ehrfürchtig und dankbar zugleich, als er in liebevollen Worten von der Strecke durch den Park schwärmte und genussvoll den Weg im Geiste zu wiederholen trachtete. Er schien ganz im Einklang befindlich mit seinem Namensvetter, der Jahrzehnte zuvor verkündet hatte: Ich will Spaß! Dem Leben zugewandt, die Schönheiten genießend! Ein klitzekleiner Wermutstropfen, ach was ein Nanotröpfchen vermochte kaum, diese schöne Atmosphäre zu benetzen, denn im familieninternen Wettstreit hatte sich Tochter Maxima durchgesetzt und dem Vater acht Sekunden abgetrotzt. Da dies dem Familienverbund einen Siegestitel bei den Schülerinnen A in 25:03 min verschafft, zudem der Vater mit 25:11 min den dritten Platz in der M55 erstritten hatte, waren dennoch alle happy. Laufen ist eben schön! Im Video kann man den Zieleinlauf (Vorspulmöglichkeit anhand der Laufzeit) sehen. Dagegen das Psychogramm des Nörglers: Scheißwetter, viel zu schwül schon beim Einlaufen! Die Strecke: auf diesen Wegen mit dem verfluchten Splitt kann man doch nicht ordentlich laufen! Und dann diese vielen Steigungen, ätzend! Sind wir hier in der Eifel? Der Nörgler, das war ich! Der einzig tröstliche Gedanke: ich kannte diese Strecke vom Fünfer vor 2 Jahren, war folglich auf Ungemach vorbereitet. Das Verhängnis: heute musste ich diese Strecke zweimal laufen. Ogottogottogott! Es war ganz schön hart, die Nörgelei somit klar berechtigt. Ich hatte ja eigentlich gedacht, dass ich 2 Wochen nach dem Marathon wie einem Jungbrunnen entstiegen als junger Gott die Bahnen ziehen würde, aber wenn schon Gott, dann war ich eher der abtrünnige Gott der griechischen Sagenwelt, den Gottvater Zeus persönlich vom Olymp verstoßen hatte. Aber wahrscheinlich ist es profaner, und die Erholung nach dem Marathon dauert halt länger, dem Alter sei’s geschuldet. Sei’s drum! Nach 42:44 min keuchte ich schließlich durchs Ziel. Das hört sich nach einer phantastischen Zeit an, aber als Nörgler will ich nur anmerken, dass die Strecke deutlich zu kurz war, der GPS-Uhr nach hatte ich justamente mal 9,3 km zurückgelegt. Wird auch nicht ganz exakt sein, aber kürzer war sie eindeutig, dafür aber auch ganz schön schwer. Der geneigte Leser mag grübeln, welcher AK-Platz als einziger M 70-er wohl heraussprang, aber der 10. Gesamtplatz sei schon mal verraten. Ein wenig später durfte ich noch das Besteigen des Siegerpodestes der 5 km-Walker bestaunen, von dem als 2. der Männer unser immer treuer Helfer Robert Czerny genussvoll lächelte. Damit Frage „Frohnatur oder Nörgler“ eindeutig beantwortet! Bernd Juckel |
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23.04.2023 |
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Boah, was für eine kalte Dusche! [Hamburg- Marathon 2023] |
Mein letzter flacher und schnellerer Marathon liegt 7 Jahre zurück. Zeit, mal wieder einen in Angriff zu nehmen! Ich suchte mir Hamburg heraus. Den kenne ich gut. Allerdings bin ich dort zuletzt vor nunmehr sogar 8 Jahren gelaufen. Ganz schön lange her, und schneller wird man ja auch nicht! Wettkampfmäßig lief zuletzt alles ganz okay, aber das waren kürzere Strecken. Wo ich marathonmäßig stehe, wusste ich nicht so recht einzuschätzen. Die Vorbereitung lief gut, die Wettkampfresultate waren ermutigend. Alles war perfekt – bis zum Wochenende vor dem Marathon. Da fing die Nase an zu laufen, der Hals wurde rauh, und ich fing an, Stimmen zu hören, in mir drin, und die Stimmen sprachen „Diesen alten Body erkiesen wir jetzt zur Partybühne aus.“ Die Chose entpuppte sich als richtige Erkältung, denn ich nahm mehr und mehr wahr, dass die Bakterien in der Tat meinen Body auserkoren hatten. Am Mittwoch hatten sie sich dann wohl ausgetobt und die Symptome gingen zurück. Aber natürlich war das Sauvolk erstmal nur eingepennt und hatte sich noch nicht endgültig „verpisst“. Leicht zweifelnd fuhr ich in die Hansestadt und stand Sonntagmorgen an der Startlinie. Kühl war es morgens. Aber kaum war ich am Laufen, meinte ich, unnatürlich um den Bauch herum zu schwitzen. War da etwa noch was? Ich war mehr aufs Grübeln fokussiert als aufs Laufen. Entsprechend war das Tempo, eher leicht über als unter einem 5-er Schnitt. Nach 5 km waren schon mehr als 25 Minuten vergangen, bald war ich eine halbe Stunde unterwegs. So allmählich kam ich in einen Trott hinein, der mich von der Grübelei ablenkte. Der Mensch konzentriert sich halt aufs Wesentliche, und das Wesentliche wurde mehr und mehr, einen Fuß vor den anderen zu setzen und in einen kontinuierlichen Laufrhythmus zu kommen. Streckenmäßig prasselten ja auch nicht ständig neue Eindrücke auf mich ein, denn beim 15. Mal kennt man den Weg ziemlich genau, weiß, wo es rollt, wo die Zuschauer einen pushen, aber auch, wo’s eher öde ist oder wo‘s zäher wird. Kopf und Körper haben auch abgespeichert, dass die Strecke zwar recht flach, aber auch nicht topfeben ist. Dennoch nahm ich heute manche leicht ansteigende Unebenheit stärker wahr, als ich es in Erinnerung hatte. Die km-Zeiten hatten sich mittlerweile akklimatisiert. Die Kilometer variierten etwa zwischen 4:50 und 4:45. Damit lag ich auf Kurs unter 3:30 h. Das passte. Bei der Anmeldung hatte ich als Zielzeit 3:25 angegeben und das auch für realistisch gehalten, naja, bis zu dieser blöden Erkältung. Danach fragte ich mich mehr, ob ich starten sollte und ob ich vernünftig durchkommen würde. Als 20, 25, 30 km rum waren, stellte ich fest, dass ich das Tempo nach wie vor gehalten hatte und spekulierte herum, wo ich landen würde, wenn sich zum Ende die km-Zeiten erhöhen würden, denn dass das so sein würde, davon ging ich aus. Wie angekündigt, war es wärmer geworden, und die vermehrt sich zeigende Sonne tat ihr Übriges. Das Rennen war – wie immer bei einer so langen Strecke – nun richtig anstrengend und schwer geworden. Seltsamerweise blieben die km-Abschnitte immer noch recht flott, nur dass sie jetzt deutlich beschwerlicher waren. Seit einigen Kilometern hatte ich dennoch etliche, die mir zu Beginn des Rennens enteilt waren – manche flotter, manche so allmählich – wieder eingesammelt. Es gibt ja immer Läufer, die man an ihrer Kleidung, an ihrem Laufstil oder sonstigen Besonderheiten genauer wahrnimmt. Kurz vorm Ziel, irgendwo zwischen km 41 und 42, huschte dann nochmal ein nicht mehr ganz so junger Läufer an mir vorbei, den ich vor 2 oder 3 Kilometern überholt hatte. Der wird doch nicht? Etwa gleiche Altersklasse? Das geht nicht, also packte ich nochmal alles in einen letzten sprintähnlichen Anlauf, kam vorbei und dachte mir noch so “Na, den haste jetzt aber nochmal ordentlich abgehängt“, um dann zu realisieren, dass der doch wieder vorbei zog. Nun konnte oder wollte ich aber nicht noch einmal anziehen, lief Sekunden hinter dem guten Mann über die Ziellinie und war erstmal froh, die Anstrengung hinter mir zu haben, ging langsam weiter, nicht ohne einen Blick auf die Startnummer des Sprintpartners zu erhaschen. Aufregung umsonst, der war M60, aber das Anziehen auf dem Schlussstück hatte doch sein Gutes. Es lieferte mir eine Endzeit von 3:22:43 h, und das ist mehr als ich erhofft und erwartet hatte. Von der Anstrengung abgesehen, fühlte ich mich ganz okay, und auch heute, 2 Tage später, ist die normale Schlaffheit durch die Belastung zu spüren, aber offensichtlich hatte der Körper die Resterkältung gut im Zaum gehalten. Da man bei einer fast 3 ½-stündigen Belastung natürlich ziemlich schwitzt, begab ich mich nun zum Duschzelt und bekam erstmal einen Schock. Offensichtlich hat die Energiekrise zugeschlagen: Duschen nur kalt! Da ich nicht als ICE-Iltis Berühmtheit erlangen wollte, zwängte ich mich dennoch unter das kalte Nass, wärmte mich aber anschließend in der warmen Sonntagssonne wieder auf. Wenn alles gut geht, will ich am 1. Oktober in Köln einen weiteren Marathon laufen. Dann sind dort die Deutschen Meisterschaften. Der „Testlauf“ in Hamburg ist jedenfalls gelungen. Bei den Männern sprang Platz 1.210 von 6.608 Läufern heraus, das ist immerhin im ersten Fünftel. In der AK M70 reichte es zu ganz vorne mit mehr als einer halben Stunde Vorsprung zum Zweiten. Bernd |
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25.03.2023 |
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Studie enthüllt: Häufung von Serientätern in Duisburg! |
Duisburg ist ein heißes Pflaster, und dort tummeln sich viele schräge Gestalten. Und sie können es nicht lassen: halten wieder und wieder ihre konspirativen Versammlungen ab. Die Politik? Unterstützt das auch noch. Sperrt Straßen, lässt sie rumgrölen, erlaubt Lautsprecherverstärkung, auf dass einem die Ohren abfallen. Erst hetzt einer die Meute auf, dann wird rumgeballert, und schon stürzt die gierige Meute los. Es wird immer schlimmer! Oft schon habe ich an diesem Spektakel teilgenommen und wollte auch heuer wieder dabei sein, wenn es heißt: Auf zur Winterlaufserie Duisburg! Eine kleine Korrektur muss ich jedoch anbringen: „Heiß“ ging es eigentlich bei allen 3 Läufen nicht gerade zu. Ist für einen Wettkampf aber auch besser so! Erster Lauf der großen Serie war am 4. Februar. Bei bewölktem Himmel und lauffreundlichen 9° C beendete ich den 10 km-Lauf nach 43:37 min und lief einen Vorsprung von etwas über einer Minute auf den ärgsten Verfolger Franz Fritsch von der LG Alpen heraus, den frisch in diese AK gewechselten M65-Sieger des vergangenen Jahres. Als ich mich 4 Wochen später bei deutlich kühlerem Wetter für den zweiten Serienlauf – die 15 km – einlief, war mir klar: Das wird heute nix! Mein letzter flacher und damit schneller Marathon liegt mittlerweile 7 Jahre zurück, und ich bereite mich gerade auf den Hamburgmarathon vor. Diese Vorbereitung machte sich bemerkbar, die ganze Woche fehlte mir schon die Lockerheit. Den langen Lauf am Mittwoch hatte ich daher auf 25 km verkürzt, doch beim Einlaufen fühlte ich mich, als hätte ich den Marathon gerade hinter mir. Aber: Gefühle können täuschen! Als der Startschuss fiel, die ersten Meter hinter mir lagen, fühlte sich wie nach einem frischen Bad alles ganz anders an, ich lief gleichmäßig, kontrolliert und konnte mit 1:06:36 h den Vorsprung nach 2 Serienläufen sogar auf 2 Minuten ausbauen. Am 25. März war also Showdown! Diesmal hatte ich die Marathonvorbereitung reduziert, dafür in der Vorwoche mehr gemacht, um frischer in den Lauf zu starten. 21,1 km sind ja kein Pappenstiel. Die Wetterprognose verhieß leider Gottes nichts Gutes, mit „heiß“ war schon mal gar nichts; Regen, Gewitter und heftige Böen setzten den Erwartungshorizont. Da wollte ich an keine Endzeit denken, sondern ging mit der Prämisse „Vorsprung halten, besser ausbauen“ an den Start. Zum Glück war das Wetter zunächst bis auf einige kleine Nieselschauer trocken geblieben. Das änderte sich jedoch schnell. Kurz nach Start begann der Regen, Nässe und Kälte drangen in den Körper. Die Reduzierung des Wochenumfangs machte sich hingegen positiv bemerkbar. Ich lief konzentriert, aber locker und fühlte mich gut. Und noch etwas war positiv: Es war zwar wie angekündigt windig, aber die befürchteten Böen blieben aus bzw. wurden entlang der Laufstrecke abgeschwächt. Nach 5 km hatte ich meinen Konkurrenten in der AK eingeholt, überholt und hätte nun eigentlich gemütlich und schonend dem Ziel entgegen laufen können. Indes, so tickt der Kopf nicht. Der Kopf sagt: Du läufst das, was du laufen kannst! Auf unentschieden spielen ist nicht! Und so blieb ich dran, rollte von hinten nach und nach das Feld auf (na gut, einen kleinen Teil des Feldes. Wir wollen ja nicht übertreiben.) Dass das wirklich das war, was ich laufen konnte, begann ich, nach etwa 17 oder 18 km zu spüren. Ich hatte keine Kraft mehr in den Beinen, mein elfengleicher Laufstil war dahin: statt mich nach vorne zu schwingen, schob ich schwerfällig die Beine nach vorne. Und dennoch, auch mit diesem Brachialstil wälzte ich mich weiterhin an so manchem Läufer oder auch Läuferin vorbei. Auf dem letzten Kilometer musste ich dazu noch wie alle dem heftigen Gegenwind trotzen, bevor es endlich ins Stadion ging, wo ein letzter heraus gepresster Schlussspurt den Lauf beendete und ich mich heftig atmend am Gitter festhielt. Ich schaute auf die Uhr und war erstaunt bis irritiert. 1:34 stand da. Bei diesen Bedingungen? Aber es stimmte: Als Nettozeit wurde mir am Terminal 1:33:47 h ausgewiesen. Das war sogar 12 Sekunden schneller als letztes Jahr! Kein Wunder, dass ich am Ende ziemlich groggy war! In der Altersklasse bedeutete das fast 4 Minuten Vorsprung auf den Zweiten und fast 6 Minuten in der Summe aller 3 Läufe. Und noch etwas bedeutete das: Ich hatte zuvor mit der Möglichkeit geliebäugelt, in diesem Jahr die Deutschen Halbmarathonmeisterschaften zu laufen. Die fanden in Freiburg statt, und zwar einen Tag später, also Sonntag, 26. März. Freiburg ist arg weit entfernt, und ich wollte ja auch die Duisburger Serie zu Ende laufen, so als eingefleischter Serientäter. (In diesem Jahr vollendete ich sie übrigens zum 10. Mal.) Wäre ich nach Freiburg gefahren, wären die Chancen aber nicht schlecht gewesen: Immerhin war ich in Duisburg mehr als eine Minute schneller als der Deutsche Halbmarathonmeister M70 in Freiburg. Bernd |
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21.01.2023 |
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Alfred und seine Hasen [Straberger Cross 2023] |
Die Lage hat sich normalisiert. Zwar wurde der Kapellener Cross abgesagt, aber der beliebte Cross in Straberg wurde nach 3-jähriger Pause zu neuem Leben erweckt. Und er wurde mit einigen kräftigen Medikamenten gut auf langes Leben vorbereitet. So haben die Straberger Organisatoren ihm einen weiteren Hügel verpasst und – man höre und staune – auch mit einem Strohballenhindernis versehen. Da nahm es nicht wunder, dass die SG in Mannschaftsstärke anrückte, um sich auf mehrere umkämpfte Spielchen einzulassen: Mit exakt 11 Läufern im Alter von (fast) 3 bis zu 80 Jahren bildeten wir sozusagen das umschlingende Band, da wir sowohl die jüngste Teilnehmerin als auch den lebenserfahrensten Läufer aufboten. Um der Jüngsten im Bunde, der ukrainischen Nachwuchshoffnung Miroslawa Buzoveria, das Mitlaufen zu ermöglichen, bedurfte es eines kleinen Tricks der künstlichen Alterung, der ihr schließlich Platz 2 der W5 über 400 m bescherte. Schwester Kira verpasste nur knapp einen Podestplatz über die 400 m der W7, während für ihre Mutter der Umstieg vom Laufband auf das unwegsame Crossgeläuf doch eine zu große Hürde darstellte. Eine komplette Runde von 1.250 m zu bewältigen, galt es für die jungen Läufer ab 10 Jahren. Dabei lief Joana Clemens auf Platz 6 der W11 in 7:24 min, und mit der gleichen Zeit erkämpfte sich Emil Gottschaldt Platz 3 der M10. In der stark besetzten W13 – hier waren Punkte im neu geschaffenen Nordrhein Cross Cup, zu dem auch unser Energie Cross in Neukirchen gehört, zu vergeben – lief Marie Kloep in guten 6:08 min auf Platz 9 und bekommt dafür 12 Punkte auf dem Cross-Cup-Konto gutgeschrieben. Im Lauf über 3.750 m, das sind 3 Runden, beendeten mit Maxima Lentz und Kathrin Nellessen gleich 2 unserer Starterinnen das Rennen erfolgreich, beide sogar auf einem Podestplatz. Maxima durfte sich nach 20:39 min über Platz 3 der W15 freuen, während Kathrin mit ihrer Zeit von 21:30 min sogar Platz 2 in der weiblichen Hauptklasse belegte. Blieb als letzter Lauf des Tages noch der 7,5 km-Cross, der sich über 6 Runden erstreckte. Hier waren sogar 4 unserer Athleten am Start, wodurch die SG Neukirchen-Hülchrath den teilnehmerstärksten Verein dieses Wettbewerbs bildete. Bernd Juckel lief nach 35:16 min als einziger und damit erster Läufer der M70 durchs Ziel. Markus Lentz durchlief den Zielbogen als nächster SG-Läufer nach 39:50 min, gefolgt von Andreas Nellessen, der sich seinem Vereinskollegen nach langer Führungsarbeit in 40:11 min doch noch geschlagen geben musste. Beide verpassten mit ihrem jeweiligen 4. Platz (Markus in der M55, Andreas in der frisch gewechselten M60) nur knapp das Podest. Nun war nur noch der unverwüstliche Alfred Karstens als ältester Läufer des heutigen Tages unterwegs. All seine Vereinskollegen erwiesen ihm die Reverenz und begleiteten ihn auf seiner letzten Runde. Mit Applaus bedacht, unterbot Alfred mit 49:15 min noch locker die 50 min-Marke und holte als Sieger der M80 einen weiteren Klassensieg für die SG heraus. Mit 2 x Platz 1, 2 x Platz 2, 2 x Platz 3 und 12 Punkten im Nordrhein Cross Cup gab es eine fette Ausbeute für die Leichtathleten unseres Vereins. Hellseherische Fähigkeiten offenbarten die Straberger Organisatoren, indem sie Alfreds 1. Platz in der M80 mit seiner Startnummer 180 bereits vorher ankündigten. Die Frage, ob ihm der Lauf alles abverlangt habe, konterte der rüstige Alfred, indem er kraftstrotzend einen Trinkbecher zerquetschte, wie man im Bild sehen kann. Die Dynamik des Ereignisses hat im Übrigen unser Sponsor bunert ganz prima in einem Youtube-Video eingefangen. Wem die Geduld für 3:45 min fehlt, der kann vorspulen zu: 1:17 Beginn 3,75 km-Lauf 1:49 Beginn 7,5 km-Lauf 3:18 Triumphaler Einzug von Alfred und seinen Hasen Und hier geht's los: Video marsch! Bernd |