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31.10.2020 |
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The last time |
„Maybe the last time , I don’t know“, so tönten (oder nach Sicht der damals Älteren dröhnten) die Rolling Stones, als ich noch die Schulbank drückte. „Maybe the last time“ ging es mir durch den Kopf, als ich mich gestern zum Halloween Run in Köln aufmachte. Eigentlich ziehe ich ja „ehrliche“ Volksläufe vor und meide solche, naja, Gimmick-Veranstaltungen, aber bei dem derzeit ausgedünnten Angebot nimmt man halt mit, was man kriegen kann, und wer weiß, wann – im wahrsten Sinne des Wortes – überhaupt wieder etwas läuft. Ich hatte mich gemeldet für den 10 km-Lauf, Start war um 19 Uhr, die Strecke führte durch den in weiten Teilen bewaldeten Forstbotanischen Garten, und der Veranstalter hatte empfohlen, mit Stirnlampe zu laufen. Ich besitze keine, laufe im Training immer ohne, kam aber ob der herrschenden Dunkelheit doch ins Grübeln und fragte einen, der gerade seinen 5 km-Lauf beendet hatte, wie die Strecke denn wäre und wie er die Lichtverhältnisse einschätzte. Oh, meinte er, es wäre teilweise arg dunkel, er selbst sei auch gestürzt und würde in jedem Fall eine Stirnlampe empfehlen. Also machte ich einen Zehner locker, erstand am Anmeldepavillon eine Stirnlampe und war, um das vorweg zu nehmen, nach dem Lauf heilfroh, dass ich das so gemacht hatte. Alles fand im Freien statt, der Veranstalter hatte 2 Pavillons aufgestellt, achtete genau darauf, dass alle brav ihre Masken aufhatten und hatte am Eingang, auf den Dixie-Klos und an weiteren Stellen Desinfektionsmittel bereitgestellt. Selbst im Zielbereich stand eine Helferin mit Einmalmasken für diejenigen, die während des Laufes ihre eigene verloren, verschenkt oder versteigert haben sollten. Bei allem Verständnis, dass angesichts der hohen Coronazahlen ab Montag überhaupt keine Laufveranstaltungen erlaubt sind: Das Infektionsrisiko im Freien bei derart gründlichem Hygienekonzept halte ich für gegen Null gehend. Der Veranstalter hatte sogar am Vorabend noch eine Mail verschickt: Das Gesundheitsamt riet nunmehr davon ab, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen! (Vorher hatte man dafür geworben, mit ÖPNV statt PKW zu kommen.) Ich lief aus der 2. Startgruppe heraus, wobei sich diesmal jeder den Bereich selbst aussuchen konnte. Zunächst gab’s links und rechts der Laufstrecke noch freies Feld, sprich Rasen. Bereits hier war ich aber ganz froh, den Untergrund vor mir erleuchtet zu sehen. Bald bog der Weg ab, hinein in den Wald, und hier wär’s ohne Lampe arg finster gewesen. Darüber hinaus bedeckte Laub den Boden, was die Strecke ohne Licht noch schlechter einsehbar gemacht hätte. Anfangs hatte ich noch einzelne Läufer oder Läufergruppen vor mir, die ich aber nach und nach überholte, so dass mein eigenes Licht immer weniger durch Fremdlicht ergänzt wurde. Auch die häufigen scharfen Kurven wären in dusterem Schwarz eine stete Gefahrenquelle gewesen. Ganz in Dunkelheit war die Laufstrecke dennoch nicht eingetaucht, denn der Veranstalter hatte entlang des Kurses mal hellere, mal arg mickrige Lichtquellen verteilt, und an Abbiegestellen standen Helfer in Leuchtuniform, die mit einer Art Laserschwert die Richtung wiesen. Dennoch: ohne eigenes Licht wäre diese Strecke nur auf Risiko oder entsprechend vorsichtig und damit langsam zu bewältigen gewesen. Das galt umso mehr für die 2. Runde, in der ich komplett allein lief und insgesamt nur 2-mal einen anderen Läufer vor mir sah. Erst tauchte der eine vor mir auf, zu dem ich aber bald auflief und dann wieder allein war, dann der andere, bei dem sich das Spielchen wiederholte. Dann lag auch schon der letzte Kilometer vor mir, der außerhalb des Waldes verlief und damit etwas mehr Helligkeit bot. Kilometerschilder gab’s natürlich nicht, aber das GPS bot Orientierung über die absolvierte Distanz. Es lief richtig gut, ich konnte noch etwas zulegen und lief nach netto 45:44 min durchs Ziel. Das reichte dann erneut zum 1. Platz in der M70 und dem 23. Gesamtplatz – von 148 Finishern. Damit hätte ich mich sogar in den ersten Startblock stellen können. Allerdings: Es macht mehr Spaß, das Feld von hinten aufzurollen. Wie schon eingangs erwähnt: Das Hygienekonzept war kompetent auf- und professionell umgesetzt. Dennoch war vielen Voranmeldern die Sache wohl doch suspekt gewesen, denn 148 Finisher bei 352 Vormeldungen bedeuten eine Ausfallquote von 58% (!!!). Zusammen mit 2 weiteren Laufdistanzen ist die Gesamtbilanz bei 322 Finishern und 681 Anmeldungen nicht viel besser (53% Ausfall). „Maybe the last time, I don’t know“ lässt noch ein wenig Hoffnung, dass es irgendwann wieder Wettkämpfe gibt. Da will ich mal daran glauben, dass nicht am Ende ein anderes Werk der Stones das letzte Wort behält: It’s all over now Bernd |
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24.10.2020 |
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Porzer Erkenntnisse oder: Warum die Lufthansa ins Laufgeschäft einsteigen sollte |
Beflügelt von der Erkenntnis, dass man auch in Corona-Zeiten seiner Wettkampflust frönen kann, hatte ich ermittelt, dass auch der Herbstlauf in Köln-Porz stattfinden sollte – mit entsprechendem Hygienekonzept und sonstigem Pipapo, versteht sich. Also rief ich die Anmeldemaske auf, gab brav sämtliche benötigte Daten ein, entschied mich für den Halbmarathon und klickte auf den Anmelde-Button. Sekundenschnell kam die Antwort „Teilnehmerlimit erreicht“ Kein Problem, dann melde ich halt für den Zehner. Also nochmal alles eingegeben, 10 km ausgewählt, Melde-Button – und wieder Antwort „Teilnehmerlimit erreicht“ Hmm, aber es bleibt ja noch der Fünfer. Ergo: Dateneingabe die dritte, 5 km, Melde-Button und dann – „Teilnehmerlimit erreicht“. Ja, verdammte Hacke, warum lassen die einen die Arbeit machen, um dann „Ätsch, is‘ nicht!“ zu rufen?! Sauer, wie ich war, schrieb ich das dem Zeitnehmer. Der reagierte auch prompt, und kurze Zeit später erhielt ich eine Mail, dass die Veranstaltung auf 500 Teilnehmer insgesamt begrenzt sei und der Halbmarathon selbst noch einmal auf maximal 130 Läufer. Vorgabe der Stadt Köln! Okay, kann ich ja verstehen, aber warum platziert man so eine wichtige Info nicht direkt auf den Webseiten und warum sperrt man dann nicht die Anmeldung, wenn das Limit erreicht ist? Ein Goodie gab’s aber noch drauf zu, nämlich (Zitat) „Durch eine Abmeldung sind nun gerade noch einmal drei Plätze (außer HM) frei geworden, Sie können es jetzt gerne noch einmal probieren.“ Ich bin erstaunt, welche Fortschritte die Mathematik seit Ende meines Studiums doch gemacht hat, denn nun gilt ja offiziell „500 – 1 = 497“. Egal, ich gab die Daten ein viertes Mal ein und meldete für den Fünfer. 2 Tage vor dem Lauf erhielt ich eine Mail mit einem Begleitschreiben und bereitete mich gründlich vor durch intensives Studium der 6 Seiten „Wichtige Informationen“. Die 136 gemeldeten 5 km-Läufer waren in 30-er Gruppen unterteilt, die im Abstand von jeweils 5 Minuten starten sollten. Zwecks „Entzerrung auf der Laufstrecke“ waren die Gruppen nach dem Zufallsprinzip zusammengestellt. Nach Ermittlung meiner Startzeit (Teilnehmerliste) plante ich meine Anreise so, dass ich punktgenau „15-20 Minuten vor der eigentlichen persönlichen Startzeit“ meine Startnummer abholen konnte und legte für den Lauftag die Kleine Schwarze bereit, die auf dem Gelände, aber nicht während des Laufes zu tragen war. Vor Ort war das auch alles vorbildlich organisiert: Eine Helferin überwachte, dass immer nur einer zur Startnummernabholung schritt, wobei die Helfer dort durch eine Plexiglasscheibe mit schmalem Durchlass abgetrennt waren. Eine andere Helferin regelte den Toilettenzugang usw. Im Startbereich sorgten deutlich sichtbare, aufgemalte Aufstellpunkte für ausreichend Abstand, und lange stand man da sowieso nicht. Auch wenn deutschland- und europaweit die Infiziertenzahlen hoch gehen: Laufveranstaltungen mit einem derart ausgefeiltem und überwachtem Hygienekonzept sind daran mit Sicherheit nicht beteiligt – selbst für den Fall, dass 4 aktuell Infizierte dabei gewesen sein sollten. (Bei 796 Infizierten pro 100.000 Einwohnern ist 4 der rein rechnerisch ermittelte Wert, falls alle Läufer aus Köln gekommen wären. Die unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wahrscheinliche Zahl dürfte noch geringer sein.) Das kleine 30-er Feld zog sich nach dem Start schnell weiter auseinander. Anfangs lief ich eine Zeitlang hinter einem Läufer her, der vielleicht 10 Meter vor mir rannte, alle anderen waren entweder weit davor oder weit hinter mir. Obwohl ich nicht sonderlich ängstlich bin, ging mir doch so durch den Kopf, dass, wenn ich die ganze Zeit in diesem Abstand hinter meinem Vordermann laufen würde, ich seine Abgase einatmen würde – ähnlich wie wenn langsam ein Auto vor einem fährt. Und was, wenn nun ausgerechnet derjenige einer der 4 oder 3 oder 2 oder auch der einzige wäre, der das Virus ausstoßen würde? Ich gehe zwar kalkuliert Risiken ein, aber hier gab es keinen Grund, der solches nahe legte. Also wechselte ich vorsichtshalber von rechts nach links, so dass ich seitlich versetzt hinter ihm lief. Lange brauchte es dann eh nicht mehr, bis ich ihn hinter mir ließ. Es dauerte eine Weile, bis ich erneut in die Nähe anderer Läufer kam und zu 2 jungen Mädchen aufgelaufen war, die ihr Anfangstempo nicht mehr halten konnten. Einige Hundert Meter liefen wir zusammen, und dann war ich wieder allein. Abwechslung boten (wenige) Spaziergänger und ein junges Paar mit Hund. Der Ansporn, doch einen Tick schneller zu laufen, als es das Wohlfühltempo nahe legte, dieser Ansporn fehlte aber. Lediglich die letzten 300 m nach Abbiegen auf die Schlussgerade erzeugten einen letzten kleinen Motivationsschub, um sich nochmal richtig zu fordern. Nach 22:31 min war mein zweiter Corona-Lauf beendet. Foto: Detlev Ackermann Ich will nicht undankbar sein. Es tat gut, einen Wettkampf laufen zu können. Der ist Salz in der Suppe des normalen Trainingslaufs und ein Fokus, der das Training ausrichtet. Helmut Urbach hat gewiss mit seinem Team einen tollen Job gemacht, diese Veranstaltung in der Form auf die Beine zu stellen und die Genehmigung einzuholen. Und doch: Es macht einen Unterschied, ob man Läufer um sich herum hat, mit denen man sich messen kann, die Anreiz geben, dranbleiben zu wollen, oder den Kick, vorbei zu gehen, und dabei etwas mehr herauszuholen, als es im Alleingang der Fall ist. Im Zielbereich holte ich mir etwas zu trinken, beobachtete dabei kurz das Treiben bei der Startnummernausgabe, setzte anschließend wieder die Kleine Schwarze auf, und machte mich zügig auf den Weg zum Auto und zurück nach Haus. 6 waren in meiner Altersklasse gemeldet gewesen, und es blieb die Frage nach der Platzierung. Zuhause angekommen, dauerte es auch nicht lange, bis ich die Ergebnisliste im Internet aufrufen konnte. Aha, die Zeit hatte zu Platz 1 in der M70 gereicht. Und insgesamt? Von 136 Gemeldeten waren gerade mal 101 Läufer ins Ziel gekommen. Später sah ich mir die anderen Läufe an, und siehe da: Von 500 zugelassenen und angemeldeten Teilnehmern waren ganze 349 ins Ziel gelaufen (bzw. 11 davon gewalkt). Das ist eine Ausfallquote von 30%! Beim Halbmarathon, den ich ja eigentlich laufen wollte, war es noch auffälliger, da sind 43% gar nicht erst angetreten. Beim Fliegen ist es ja völlig üblich, dass überbucht wird, da die Erfahrung zeigt, dass es immer etliche No-Shows gibt. Geflogen wird momentan in Corona-Zeiten ja kaum. Da ist doch der Gedanke naheliegend, dass die Lufthansa, die mit Staatsgeldern aufgepäppelt wird, sich ein neues Standbein sucht. Die hat doch bestimmt ausgefeilte Algorithmen, um genehmigte Kontingente dann auch möglichst optimal auszuschöpfen. Diese "Corona-Medaille" erhielten alle 349 Finisher. Bernd |
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10.10.2020 |
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2 Dinos in Viersen |
Wer vor einem Jahr ein Läufchen machen wollte, also wettkampfmäßig, der hatte die große Auswahl: allein in NRW konnte er an den ersten beiden Oktoberwochenenden zwischen 15 Angeboten wählen. Heuer dagegen bestand die Liste aus gerade einmal drei Möglichkeiten. Aber immerhin, es tut sich langsam etwas. 2 der Neukirchner Dinos ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, unter Corona-Bedingungen mitzumischen, wobei: Willy hatte ja schon zuvor erste Erfahrung mit Corona-Running gemacht, während Bernd Neuland betrat oder besser belief. Willy meldete für den 10 km-Lauf, den er wie folgt erlebte: „Eigentlich hatte ich nicht vor, beim Herbstwaldlauf in Viersen zu starten, hatte ich doch zwei Tage vorher schon einen Lauf bei den städtischen Meisterschaften auf der Neusser Trabrennbahn. Und ich hatte den Lauf mit seinen langen Steigungen nicht in allerbester Erinnerung. Aber ein Schützenkollege hat mich schließlich doch überredet, an den Start zu gehen nach dem Motto: Bestzeiten kannst Du auf der Strecke nicht laufen. Schließlich stellte sich noch heraus, dass die Streckenführung kurzfristig auf Grund von Auflagen der Stadt noch geändert werden musste. Auf Teilpassagen bestand auf Grund des trockenen Sommers die Gefahr, von herabfallenden Ästen erschlagen zu werden. So wurden aus den 10 km kurzerhand gut 11,2 km bei 5 Laufrunden. Start war im Viersener Stadion, von wo es nach einer halben Stadionrunde hinaus in den Wald auf einen knapp 2,2 km langen Rundkurs ging. Zum Glück waren die steilsten Passagen der ursprünglichen Strecke weggefallen. Trotzdem hieß es zunächst einmal Höhe gewinnen. Nach einem welligen Bergauf und Bergab auf Waldwegen folgte eine kurze steile Bergabpassage. Schließlich ging es bei Wind von schräg vorne auf Asphalt, bevor eine unangenehme Kiespassage den Läufer forderte und am Ende der Rundstrecke der Bratwurstduft am Stadioneingang für ein Knurren in der Magengegend sorgte. (Anmerkung Bernd: Wie oft Willy dem Verlangen nachgab, ließ sich hinterher nicht einwandfrei klären.) Gestartet wurde in vier Laufblöcken zu je rund 30 Läufern. Ich startete im 2. Block, was den Vorteil hatte, dass man auf der Strecke doch den einen oder anderen Läufer des 1. Blocks heransaugen konnte. Es machte halt richtig Spaß, mal wieder einen Wettkampf zu bestreiten. Auf den letzten 200 m im Stadion war dann noch ein kleiner Endspurt drin. Mit 54:05 Minuten wurde ich schließlich 2. meiner Altersklasse. Wobei ich an der Zeit des ersten doch meine Zweifel hatte. War er doch fast 6 Minuten schneller, was bei seinen sonstigen Ergebnissen eher unrealistisch ist. Er war hinter mir gestartet, hatte mich jedoch nicht überholt und war wahrscheinlich eine Runde zu wenig gelaufen. Aber was soll es. War ja schließlich keine Meisterschaft.“ Was des einen Freud, ist des anderen Leid, denn im abschließenden 5-er wurden den Läufern ca. 200 - 300 m erlassen oder geraubt, je nach Sichtweise. Bernd hatte sich für die kürzere Strecke entschieden, was nicht verwundern sollte, ist er doch der noch ältere Dino. Ihm erging es am Samstag so: „7 Monate ohne Wettkampf! Ich war höchst überrascht gewesen, als mich Mitte September eine Mail erreichte, dass die LG Viersen ihren Lauf "Rund um den Bismarckturm" unter Corona-Bedingungen ausrichten würde. Da hieß es, die Gelegenheit beim Schopfe packen. Da die Strecke ziemlich hügelig ist und der finale Test, wie die Katheterablation Ende Mai sich auf Laufen im Wettkampf auswirken würde, noch nicht erbracht war, begnügte ich mich mit der kürzeren 5 km-Strecke. Dass daraus „nur“ 4,7 (laut GPS-Uhr) oder 4,8 km (laut Veranstalterangabe) würde, zeigte sich erst kurz vor der Veranstaltung. Gegenüber dem letzten Jahr, als ich ebenfalls in Viersen gelaufen war, führte das Hygienekonzept zu folgenden Änderungen: keine Nachmeldungen, nur Voranmelder durften das Stadion betreten. Wie beim Schützenfest bekam man nach Registrierung ein Armbändchen, um hin und her laufen zu dürfen. Umkleide gab’s nicht, aber Klos durften frequentiert werden. Siegerehrung entfiel ebenso wie Kuchentheke. Abstand und Maske waren die Gebote, was aber recht pragmatisch gehandhabt wurde. Wo’s enger war, wurde der Snutenpulli aufgesetzt, im weiten Rund ging’s auch ohne. Insgesamt kamen zwar am Ende 370 Läufer ins Ziel, aber verteilt auf etliche Läufe, so dass sich alles ganz gut verteilte. Ach ja, noch eine Neuerung: Nettozeit! Wär ja sonst auch etwas ungerecht, da bei 78 Teilnehmern im verkürzten Fünfer nacheinander in 3 Gruppen gestartet wurde. Da ich’s nicht eilig hatte, stellte ich mich in die zweite Gruppe, die sich auf Zuruf, aber ohne erneuten Startschuss in Bewegung setzte. Beim Anstieg im Wald zog sich das „Feld“ bereits auseinander, und so mancher Hansel (bzw. Gretel), der im Stadion los gesprintet war, ließ sich notgedrungen zurückfallen. Ich hatte mein Tempo gefunden, gab acht, mich nicht zu verausgaben, und eierte arg hin und her, als beim Austritt aus dem Wald ein zwar kurzes, aber steiniges steiles Stück volle Konzentration und Koordination forderte. Dass die Strecke nicht gerade bestenlistengeeignet ist, zeigte sich auch an der Kiespassage, die nur einen eher rutschigen Abtritt zuließ. Bald kam man dem Stadion nahe, und es ging in die zweite Runde. 2 oder 3 Läufer konnte ich noch passieren, und etwa 500 m vor dem Ziel näherte ich mich einem Läufer mit weiß-schütterem Haar und dachte mir, den nimmste noch mit. Also vorbei! Stellte sich später aber als M60-er heraus. Die abschließende halbe Stadionrunde lief ich flott durch und pustete im Ziel ein wenig durch. Ich hatte extra meine Stoffmaske in der Hosentasche mitgeführt, ließ sie dort aber auch drin, denn bei Abständen von meist mehreren Sekunden zwischen den Einlaufenden und kräftigem Wind im Freien wäre die Maske ein Anachronismus gewesen. Aufmerksame Vorsicht und gesunder Menschenverstand bilden immerhin ein attraktives Pärchen. Ich hievte mich dann auch bald ins Auto war und erfuhr aus dem Internet die Endzeit von 22:13 min, was den 1. Platz in der M70 bedeutete. Dass die Dinos noch nicht ganz ausgestorben sind, wird untermauert durch die Tatsache, dass die 4 M70-er zahlenmäßig nur von 3 anderen Altersklassen übertrumpft wurden, und bei denen war es gerade einmal ein Finisher mehr.“ Viele Veranstaltungen wird es auch in den nächsten Wochen nicht geben, aber von Zeit zu Zeit wird’s wieder heißen: It’s Dino time! Bernd |
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25.09.2020 |
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Abendlauf Bergheim unter Corona-Bedingungen |
Nach dem ersten Wettkampf nach einem halben Jahr Pause vor zwei Wochen in Jüchen fand am Freitag der nächste Lauf in unserer Gegend mit dem Abendlauf in Bergheim statt. Coronabedingt gab es beim Lauf einige Besonderheiten. Mitmachen war nur mit Voranmeldung möglich. Der Start/Zielbereich war weiträumig abgesperrt und nur mit Maske zu betreten. Der Start der rund 300 Läufer über 10 km erfolgte in Wellen von jeweils 50 Startern, so dass sich das Läuferfeld schnell auseinanderzog. Nach dem Überqueren der Startlinie hieß es, die Maske in der Laufhosentasche zu verstauen. Der 3,3 km lange eher flache Rundkurs verlief sowohl durch die Bergheimer Innenstadt als auch auf Fußwegen entlang der Erft. Trotz einiger engen Kurven und leichten Gegenwindpassagen ließ sich die Runde aber gut bewältigen. Bei mir hieß es erst einmal wieder in den Wettkampfmodus zu kommen. Denn das Sommertraining war doch eher entspannt ohne die sonst gewohnten Tempoeinheiten. Was soll man sich auch quälen ohne Wettkämpfe. Trotzdem lief es wieder ganz gut bei mir. Nach dem Start im 2. Block konnte ich auf die Läufer des 1. Blocks auflaufen, was einen doch motivierte. Am Ende lief ich in der Zeit von 46:01 Uhr als 3. der Altersklasse M 60 durchs Ziel. Coronabedingt gab es keine Siegerehrung oder größere Verpflegungsstände. Und so ging es bald ungeduscht auf die Heimreise. Insgesamt war es trotz aller Einschränkungenein ein schönes Erlebnis bei einem gut organisierten Lauf und einem schlüssigen Sicherheitskonzept. Willy Helfenstein |
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22.08.2020 |
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22.8.2020 Boule und Pizza mit AHA-Effekt |
Am Samstag haben wir Boule gespielt. Boule kommt aus Frankreich. Viele waren ja schon mal in Frankreich, haben dort vielleicht eine Boulangerie aufgesucht. Wer nun aber meint, Boule habe etwas mit der Boulangerie zu tun, der irrt. Boule heißt Kugel und ist ein Spiel. Eine Boulangerie hingegen ist eine Bäckerei: Allerdings: wer ganz viel von deren Produkten isst, wird irgendwann kugelrund. So gesehen, hat das eine dann doch was mit dem anderen zu tun. Eigentlich sollte am 22. August ja unsere Helferfete stattfinden. Dann kam Corona, nix mit geselliger Party, aber Sportveranstaltungen sind mit Hygienekonzept erlaubt, und so wurde das Bouleturnier aus der Taufe gehoben. Als Vater und Mutter gleichermaßen darf Christian Dömelt gelten, der generalstabsmäßig Turniermodus, Regeln, Listen, Equipment, Verköstigung und alles Weitere plante und mit Unterstützung von Martin Domgans und Familie Nellessen vorbereitete. Nachdem sich am Samstag die gemeldeten Teilnehmer eingefunden hatten, weihte Cheforganisator Christian den erlauchten Kreis umfassend in alle Geheimnisse des sportlichen Geschehens ein. Bevor die Kugeln ans Rollen kamen, schwor schließlich Chefhygienikerin Ute, sozusagen die Hygienepäpstin der Leichtathleten, alle Anwesenden eindringlich auf die Corona-Schutzregeln ein. Und dann wurde geworfen, gerollt, gestoßen, immer größtmögliche Nähe zum Schweinchen suchend. Im Stehen: Im Knieen: Im Sitzen: Mit gestrecktem Arm: Als Drehwurf: ….und mit ordentlich Schmackes: Regelkonforme Kugeln sind 650 bis 800 g schwer, und körperlich anstrengende Betätigung bewirkt einen hohen Bedarf an Energie. Um diese bereitzustellen, hatte Chefstratege Christian ein ausgeklügeltes Logistikkonzept entworfen, das nach der 3. Spielrunde die Bereitstellung von Pizzablechen mit differenziertem Oberflächenbelag vorsah. Wie man unten sieht, bewies das Logistikkonzept seine Qualität in der Stunde der Herausforderung. Und auch dem Organisator hat’s offensichtlich geschmeckt: Derart gestärkt, ging es ums Ganze: In Entscheidungsspielen wurden jeweils die Plätze 1, 3 usw. ermittelt. Am härtesten wurde um den Gesamtsieg gerungen, und am Ende bestätigte sich eine in mehreren Studien gewonnene Erkenntnis, nämlich dass gemischte Teams am erfolgreichsten sind. Ute Nellessen und Markus Kloep – die eine macht’s mit rechts, der andere mit links –, gewannen alle ihre Partien und dürfen sich nun 1 Jahr lang mit dem Titel „Schweinchen des Jahres" schmücken. …ähhm, nein, dann doch lieber: „Schweinchenjäger des Jahres“. Einigkeit bestand bei allen Teilnehmern, dass es sich um eine gelungene und wiederholungsträchtige „Boulimie“ handelte, die Spaß gemacht hat. Und noch eine höchst aktuelle Ergänzung: Der Verfasser dieser Zeilen hat aus glaubhafter Quelle erfahren, dass dank der perfekten Vorbereitung und Auswertung des Turniers die FIFA den Cheforganisator Christian als Berater zu verpflichten gedenkt, um endlich die umstrittene Handspielregel unmissverständlich und eindeutig zu klären. Und nein, diese Information ist beileibe kein „Bouleshit“! Bernd |
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08.03.2020 |
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Ein dreifach Hoch dem Belgenbach-Trail |
Wenn überirdischer Glanz seine Augen verklärt und und die Lippen ein in sich ruhendes, seliges Lächeln umschwingt, dann ist es offensichtlich: Jetzt träumt Andreas wieder von „seinem“ Belgenbach-Trail, dem Kultlauf in der Eifel. Nach einer Laufgelegenheit suchend, dachte ich mir heuer: Das könntest du auch mal ausprobieren. Gesagt, getan, und ich halte viel Positives fest: Erstens: Ich konnte den Trail unbeeinträchtigt von HF-Störungen zu einem Abschluss führen. Zum Zweiten blieb der angekündigte Regen aus und die Läufer trocken. Wobei: ganz so stimmt das auch nicht, doch davon gleich mehr. Und drittens überstand ich den Trail ganz ohne Blessuren: kein gebrochenes Bein, keine klaffende Sturzwunde, kein Kreuzbandriss. Alles keine Selbstverständlichkeit, wie der geneigte Leser noch erfahren wird! Doch wo so viel Licht, da würfe es den göttlichen Kreislauf aus der Bahn, begleitete nicht auch sanft fallender Schatten diese strahlende Helligkeit, und dieser Schatten verkündet: Heute war nicht mein Tag! Diese Erkenntnis deutete sich schon beim kurzen Einlaufen an, das ich in Begleitung von Martin absolvierte, der noch einige wertvolle Hinweise zur Strecke parat hatte. Das setzte sich fort beim ersten Anstieg, bei dem ich ein Gefühl wahrnahm, das ich gut kenne, das Gefühl nämlich bei km 35 oder 38 eines Marathons. Ich stieg zügig auf Gehmodus um, um Kräfte zu sparen (welche eigentlich?). Etwas später nahm ich Ute am Streckenrand wahr, und als ich den folgenden erneuten Anstieg beging, spürte ich plötzlich, wie sich etwas in mir breitmachte. Es war der dicke, fette Gedanke „Warum drehst du jetzt nicht um? Was soll das? Warum willst du dir das noch weitere 8 km antun?“ Ich konnte dem kein wirkliches Argument entgegensetzen, und der einzige Grund, warum ich nicht folgte, war wohl der Trott der Lemminge, der mich weitertrieb. Doch ebenso wie Schatten der ewige Begleiter des Lichts ist, folgt jedem Auf auch wieder ein Ab oder wie Blood, Sweat and Tears schon vor 50 Jahren sangen: „What goes up, must come down.“ Das bot die Gelegenheit, wieder ins leichte Laufen zu wechseln. Indes, richtig spaßig war das auch nicht durchgängig, denn steil abfallende, enge Pfade, mit Morast durchsetzt, Stein und Baumwurzeln zum Sturze einladend, erforderten ein gehöriges Maß an Konzentration und so manchen Rutscher konnte ich gerade noch so abfangen. Als ein Schild am Streckenrand mit einer deutlich sichtbaren 5 die Hälfte der Strecke andeutete, war die Chance vertan, durch Zurücklaufen die heutigen Laufkilometer zu verkürzen. Ein kurzer Blick auf die Uhr wies darauf hin, dass noch keine halbe Stunde vergangen war – länger als vorher mal angedacht – und ich sinnierte vor mich hin, dass, wenn ich zum Ende hin leicht zulegen sollte, ich das Ziel erreicht haben könnte, bevor im nahen Monschau die Glocken zur nächsten vollen Stunde läuteten. Narr, der ich war! Ich legte nicht leicht zu, ich legte überhaupt nicht zu, ich legte sozusagen ab, ich legte quasi ganz stark ab, je länger die zweite Streckenhälfte dauerte. Irgendwo im morastigen Schlamm musste der Veranstalter wohl einen starken Magneten verborgen haben, der mir auch noch das letzte Quäntchen Kraft aus den Beinen abgesaugt hatte. War ich vorher lediglich bei den steileren Passagen in den Gehschritt verfallen, so wechselte ich nun bereits bei der leisesten Andeutung eines Anstiegs in den Modus, der durch permanenten Bodenkontakt charakterisiert ist. Das führte zu einem Ziehharmonikatrip, denn in der Aufwärtsbewegung zogen beständig Läufer und Läuferinnen an mir vorbei, die ich zügig wieder einsackte, sobald mir ein Wechsel ins Laufen möglich war, um sie bei der nächsten Steigung dann endgültig ziehen zu lassen. Es war mir egal. Ich wollte diesen Lauf, der nicht mein Lauf war und nicht mein Lauf ist, nur endlich hinter mich bringen. Als ich mal wieder einige Laufschritte probierte, nahm ich unter mir in Gegenrichtung Martin wahr. Und der war der Vorbote für noch Schlimmeres, denn als der Weg endlich eine 180°-Wende nahm, floss vor mir der Bach, und da musste ich durch. Beim Durchqueren fiel ich beinahe hin und konnte nur durch Abstützen ein volles Eintauchen ins Wasser verhindern. Nun war ich nicht nur schlapp, sondern auch voll durchnässt und damit gefühlt etliche Kilo schwerer, und der Schlamm schien sich zunehmend an Tight und Schuhen festzusaugen. Einziger Trost war, dass der Dualismus von Licht – Schatten oder Auf – Ab durch weitere ergänzt wird, unter anderem durch Anfang – Ende. Irgendwann musste diese Qual ja vorbei sein. Das Spiel „nächster Läufer von hinten vorbei, nochmal eingeholt, nun aber endgültig vorbei“ setzte sich munter fort. Es war mir immer noch egal, nein, noch egaler, wenn es sowas gibt. Dann war unter den Ziehharmonika-Vorbeiziehenden einer mit schütterem, grauem Haar und ältlicher Erscheinung, und im Gehirn lief ein Spruchband vorbei „Jetzt überholt dich sogar noch einer aus deiner Altersklasse.“ Was sonst stets der Stachel ist, nun alles, was irgendwie noch geht, dagegen zu setzen, vermochte diesmal nicht, die Resignation zu durchbrechen. Es war mir egal, nur heil ins Ziel kommen, sonst nichts. Dann musste ich noch einmal durchs kalte Wasser, aber da eh alles nass und verklumpt war, stolzierte ich gleichmütig hindurch. Der Rest der Strecke beinhaltete keine größeren Anstiege mehr, und in einem Wechsel aus Laufen und Erholungsgehen erreichte ich dann tatsächlich irgendwann das Ziel: nach einer Stunde, 9 Minuten und 1 Sekunde. Das ist neuer Rekord! Bisher war mein langsamstes Wettkampftempo 6:33 min/km. Mit 6:54 habe ich das nunmehr eindrucksvoll überboten. Den „alten“ Rekord war ich beim Jungfraumarathon gelaufen: auf mehr als 4-mal so langer Strecke und mehr als 6-facher Höhendifferenz. Ich habe mir angewöhnt, einen Wettkampf, der sich nicht als mein Freund erweist, als meinen Lehrer zu akzeptieren. Der heutige strenge Oberlehrer dünkt mich allerdings aus einer Zeit zu stammen, in der man den Rohrstock als probate Lernmotivation betrachtete, wohingegen der schlichten Ohrfeige eine Verweichlichungstendenz nachgesagt wurde. Nach dem Lauf und anhand der Ergebnisliste erfuhr ich, wie es den restlichen Mitstreitern der SG ergangen war. Die alten Hasen Martin und Andreas waren souverän ihre Rennen gelaufen, und beide sprinteten lockerer durch den reißenden Bach (jedenfalls gefühlt war er reißend) als weiland die Crossläufer über unsere Strohballen. Martin konnte in der für diese Strecke hervorragenden 59:33 min finishen und damit entspannt den Kirchenglocken lauschen, als diese die Stunde einläuteten. Andreas durfte den Glanz in seinen Augen noch einmal ordentlich aufpolieren und seine Lippenmuskulatur entspannen, indem auch er mit 1:14:15 h die nächste magische Grenze unterbot. |
24.02.2020 |
Ein hardtes Los |
Hui, da pfiff der Wind aber arg durch die Gasse. „Ja, da vorne weht der Wind schon heftig“, bestätigte denn auch Willy, den ich beim Einlaufen traf und der das soeben bei seinem 5-er live erlebt hatte. Nach dem wenig erfreulichen Cross in Kapellen, bei dem mich erneut Herzrhythmusstörungen ausgebremst hatten, wollte ich es am Karnevalssamstag noch einmal wissen. Die letzten Trainingsläufe waren alle ganz ordentlich und ohne Komplikationen verlaufen, und so wollte ich mich heute durch den Wind kämpfen. Das fiel zunächst auch recht leicht, da ich mich weiter hinten im Starterfeld eingeordnet hatte und den Windschutz der vor mir Laufenden genießen konnte. Ich begann bewusst verhalten und horchte in mich hinein, wobei ich ab und an einen Blick auf die HF-Anzeige warf. Die sah jedoch ganz normal aus, passend zum Körper- bzw. Herzgefühl. Als das nach km-Schild 1 und 2 immer noch so blieb, war ich sehr zuversichtlich, heute den Lauf regulär und ohne Behinderung beenden zu können. Nach 4:45 min/km für den ersten km war der zweite mit 4:33 sogar etwas flotter gewesen. Die Zeit war zwar nicht ganz unwichtig, aber primär wollte ich einfach vernünftig durchlaufen können, und danach sah es ja durchaus aus. Da es sich um eine rechteckige Strecke mit 4 Runden handelt, gab es logischer- und damit glücklicherweise auch Streckenabschnitte, in denen der Wind, die Läufermasse nach vorne schiebend, Unterstützung in der Vorwärtsbewegung bot. Als ich nach der 2. Runde das 5 km-Schild passierte, zeigte die Uhr knapp unter 23 Minuten an, was auf eine Endzeit um 46 herum hindeutete. Es lief rund – endlich mal wieder. Konzentriertes, aber lockeres Laufen, alle Körpersignale auf okay, und auf den Wind hatte ich mich auch eingestellt. In den letzten zwei Runden beschleunigte ich noch etwas und lief am Ende nach 45:05 Minuten durchs Ziel. Bei 178 finishenden Männern waren bereits 76 vor mir im Ziel gewesen. Aber beim Lauf in Mönchengladbach-Hardt stehen auch immer viele besonders Ambitionierte und Durchtrainierte am Start, wovon unter anderem 32 Männer unter 40 min oder 124 unter 50 min (=70%) zeugen. In der Altersklasse M70, die mit 10 Vertretern stark besetzt war, bedeutete die Zeit immerhin den ersten Platz. Gleiches gilt übrigens auch für den 5-er. Hier liefen 48 von 179 Männern unter 20 Minuten und bei den Frauen immerhin 8 von 94. Willy lag mit Platz 75 bei den Männern in seinem Lauf sogar 2 Plätze weiter vorn (im Vergleich zu meinem 77. Platz) und konnte mit seiner Zeit von 22:04 min den 3. Podestplatz bei den starken M60 erringen. Bei beiden Läufen waren auch einige regelmäßige Teilnehmer unseres Lauftreffs zur Vorbereitung auf den Citylauf recht erfolgreich auf den Beinen. Mit dem heutigen Lauf war ich natürlich sehr zufrieden, aber es ergaben sich auch Fragen. Welche Konstellation und welche Bedingungen waren besonders gewesen? Wann würde ich vergleichbare Umstände finden, die ebenfalls ein störungsfreies Laufen zur Folge hätten? Mein Horoskop schien da eindeutig: „Sport und Bewegung an frischer Luft bekommen Ihnen sicher gut.“ hieß es da. Das deuchte mich eindeutig zu sein. Eine weitergehende Analyse ergab, dass die Sonne sich im Sextil Uranus befand, während die Position des Mondes das Sextil der Venus einnahm. Höchst aufschlussreich! Aber gibt es eventuell weitere beeinflussende Faktoren? Mit welchem Bein voran war ich heute Morgen aufgestanden? Hatte der Hahn gekräht? Eine schwarze Katze meinen Weg gekreuzt? Könnte die Konsistenz des Urins einen weiteren Hinweis geben? Ich werde akribisch Tagebuch führen, bis ich über ein exaktes Set an Parametern mit Erfolgsgarantie verfüge, auch wenn ich daran bis Eintritt in die M80 oder M90 arbeiten muss. Bernd |